Qualität in der Berufsbildung bestätigt und unter neuer Verantwortung

Nicht ohne stolz präsentiert Ina Böker, die neue Qualitätsmanagementbeauftragte der Berufsbildung des Ludwig-Steil-Hofs, gemeinsam mit der Bereichsleitung die nun von der CERTQUA bestätigte Qualität ihrer Arbeit.

Im Rahmen des Überwachungsaudits zeigte sich erneut, unter welch guten, professionellen Voraussetzungen Berufsausbildung und berufliche Weiterbildung in Espelkamp stattfindet. Die CERTQUA ist als „Fachkundige Stelle“ auf der Basis der Rechtsverordnung AZWV / AZAV akkreditiert und überprüft unter anderem die Arbeit des Ludwig-Steil-Hofes bereits seit 2014. Ina Böker wurde erst im Dezember 2021 zur neuen Qualitätsmanagementbeauftragten der Berufsbildung bestellt und stand dem Auditor für sämtliche Fragen zur Verfügung. Unterstützt wurde sie dabei auch von ihrem Amtsvorgänger Wolfgang Kiefel.

„Natürlich ist man auch etwas angespannt, wenn man erst seit so kurzer Zeit im Amt ist“, verrät Ina Böker nach dem zweitägigen Audit. Aber sie habe sich auf ein tolles Team verlassen können und durch ihre Arbeit gewusst, dass die geforderten Qualitätsstandards auch im Berufsalltag genau so gelebt werden. „Große Sorgen musste ich mir also nicht machen“, verrät sie augenzwinkernd. Ina Böker ist bereits seit 2019 in der Berufsausbildung der HauswirtschafterInnen tätig.

Im Rahmen des Überwachungsaudits wurde neben der Qualität der Arbeit in den einzelnen (Ausbildungs-) Bereichen auch auf Struktur und Leitung der Bildungseinrichtung überprüft. So nahmen neben Vorstand Stefan Bäumer auch die Bereichsleiter der Berufsbildung, Marion Fricke und Jens Bökenkröger, an der umfangreichen Auditierung teil.

Ina Böker weiter: „Die Zertifizierung ist Grundvoraussetzung für die Durchführung aller Maßnahmen im Bildungssektor und Maßnahmen der Arbeitsvermittlung via Vermittlungsgutschein. Wir verfügen weiterhin neben dem DIN-ISO-Zertifikat auch über die Trägerzulassung nach AZAV für unsere Maßnahmen“. Was die Berufsbildung am Ludwig-Steil-Hof anbietet erklärt die 26-jährige wie folgt: „Nicht jeder Jugendliche oder junge Erwachsene findet einen Ausbildungsplatz im Betrieb. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben, wie beispielsweise ein schlechter oder fehlender Schulabschluss. Für diese jungen Menschen bieten wir im Auftrag des Jobcenters Amt proArbeit des Kreises Minden-Lübbecke die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (kurz BaE) an.“ Dabei werde unterschieden zwischen der BaE integrativ und kooperativ. Integrativ, also in den Werkstätten und Räumlichkeiten des Ludwig-Steil-Hofes ist beispielsweise die Ausbildung in den Berufen HauswirtschafterIn, TischlerIn, Maler/LackiererIn, Fachkraft für Metalltechnik oder KonstruktionsmechanikerIn möglich. Kooperativ gibt es zahlreiche weitere Ausbildungsmöglichkeiten. Der praktische Teil der Ausbildung erfolgt dann in einem Kooperationsbetrieb in der Region, beispielsweise im Verkauf oder auch als FrisörIn. Die enge Zusammenarbeit mit den heimischen Unternehmen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Während dort die praktische Unterweisung stattfindet, erfolgt die theoretische Ausbildung in den zuständigen Berufskollegs. Zusätzlich erhalten die Auszubildenden regelmäßig Stütz- und Förderunterricht sowie sozialpädagogische Unterstützung und Beratung im Ludwig-Steil-Hof, der die Verantwortung für die Ausbildung übernimmt. In jedem Fall werden die Abschlussprüfungen von den zuständigen Kammern abgenommen.

Ein weiteres Ausbildungsfeld ist die Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf. Ziel ist der erfolgreiche Ausbildungsabschluss für diese jungen Menschen, um sich in den ersten Arbeitsmarkt integrieren zu können. „Um auf die individuellen Fähigkeiten der Auszubildenden eingehen zu können bieten wir neben Vollberufsausbildungen auch verschiedene spezielle Ausbildungsberufe für Menschen mit Behinderung an, die sogenannten Fachpraktiker“, erklärt Bereichsleiter Jens Bökenkröger. Hierbei handele es sich um theoriereduzierte Ausbildungsgänge, die immer an den Ausbildungsrahmenplänen einer Vollausbildung angelehnt seien. Auch hier werde jede Ausbildung durch eine erfolgreiche Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer abgeschlossen. Für die Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf bestehe dabei ebenfalls die Möglichkeit der integrativen oder der kooperativen Ausbildung – und somit der Wahlmöglichkeit zwischen einer Vielzahl an Ausbildungsgängen. Die geförderte Ausbildung erfolgt auf Zuweisung und im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit und ist für die Bedürfnisse junger Menschen mit besonderem Förderbedarf ausgelegt.

Die Durchführung von Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Vermittlungsmaßnahmen im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit oder des Jobcenters Amt proArbeit des Kreises Minden-Lübbecke ist ein weiteres Standbein, der nunmehr erneut zertifizierten Berufsbildung. In verschiedenen Projekten, erhalten die Teilnehmer je nach Zweck der Maßnahme beispielsweise ein zielgenaues und individuelles Bewerbungscoaching oder Unterstützung bei der Entwicklung von Jobperspektiven. Auch die Erkennung, Entwicklung und Förderung von persönlichen, sozialen, beruflichen und interkulturellen Kompetenzen beispielsweise im Rahmen eines Coachings für Geflüchtete und Sprachkurse für diese Zielgruppe gehören zum Portfolie der vielschichtigen Arbeiten der Berufsbildung im Ludwig-Steil-Hof.

Zum Bild: Bereichsleiter Jens Bökenkröger zusammen mit der neuen Qualitätsmanagementbeauftragten Ina Böker. 

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