Berufsbildung unterwegs - Perspektivwechsel für eine hochwertige Ausbildung

Angehende hauswirtschaftliche Fachkräfte des Ludwig-Steil-Hofs besuchten den Fruchthof Fritz Hille.

Wer im Ludwig-Steil-Hof eine Ausbildung absolviert, lernt nicht nur fachlich viel, sondern kann auch immer „über den Tellerrand“ schauen. Einen praktischen Beweis dafür gab es erst kürzlich wieder, denn angehende hauswirtschaftliche Fachkräfte der Berufsbildung besuchten den Fruchthof Fritz Hille in Lübbecke.

Dort konnte die Gruppe einmal die Perspektive wechseln und erkunden, welcher logistische Aufwand nötig ist, um Kunden in der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung fortlaufend mit frischem und qualitativ hochwertigem Obst und Gemüse beliefern zu können. Nach einem kurzen Rückblick auf die 126-jährige Geschichte des Familienunternehmens führte Maximilian Schlingmann, zuständig für den Vertrieb und den Außenhandel und Mitglied der fünften Generation des Unternehmens, mit lehrreichen Erklärungen durch die zahlreichen Kühl- und Lagerräume des Betriebs. Die Auszubildenden entdeckten schnell, dass nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Molkereiprodukte, Aufschnitt und vieles mehr von den Kunden bestellt werden können.

Besonders beeindruckend war eine Kammer zur Nachreifung von grünen Bananen. Sie ist heute allerdings nicht mehr in Betrieb, da die grünen Bananen aus Südamerika heutzutage in großen Reifekammern im Hamburger Hafen nachreifen. Der interessierten Gruppe fiel auch auf, dass die Wände der Lagerräume mit Nummern versehen waren. Maximilian Schlingmann erklärte dazu: „Diese Nummern helfen uns, die richtige Ware für unsere Kunden leichter zu finden, wenn wir diese packen. Wir verhindern so Fehler und sparen Zeit, denn wir haben beispielsweise nicht nur eine Sorte heller Trauben.“ Länger in Erinnerung bleiben wird auch, dass bei einem Unternehmen wie Fritz Hille nicht selten ähnliche Prozesse ablaufen, wie in einem hauswirtschaftlichen Betrieb. „Das Prinzip "First in – First Out" sagt uns doch auch etwas“, merkte einer der Auszubildenden im Laufe der Führung an. Bei Fritz Hille bedeutet dieses Prinzip praktisch, dass neue Kisten mit Lebensmitteln erst nach hinten oder nach unten gestellt werden, damit Ware, die schon länger im Lager ist, zuerst verkauft wird. Als Fazit des Ausflugs war allen angehenden Profis von morgen schnell klar, dass auf allen Seiten einer Lieferkette fachliche Kompetenz nötig ist, um ein optimales Ergebnis für den Endverbraucher zu erzielen. Das fachliche Wissen dafür erlernen sie unter anderem beim Ludwig-Steil-Hof und wollen es danach weiter einsetzen und ausbauen.

Zum Bild:

Die Auszubilden des Ludwig-Steil-Hofs freuten sich zusammen mit Mitarbeiterin Ina Böker über eine spannende Führung und ein Erinnerungsgeschenk. Geführt und beschenkt wurden sie von Maximilian Schlingmann (rechts).

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